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Vereinswanderung vom 10. September 2006, Würmtal (MAMMUT-Wanderung)
Das Würmtal zwischen Leutstetten und Gauting ist ein Pilzparadies mit alten Buchenbeständen, Auwaldstreifen und Mischwäldern, die am östlichen Würmufer an steilen Hängen aufsteigen. Trotz relativ trockener Witterung wurde es eine wunderschöne Wanderung mit vielen interessanten und seltenen Funden.
Wegen des reichlichen Pilzwachstums mutierte die von Werner Edelmann geführte Exkursion zum mykologischen Marathon. Entsprechend hoch war das Marschtempo: nach lächerlichen eineinhalb Stunden hatten wir bereits unglaubliche 120 Meter zurückgelegt. Um eine Nachtwanderung im Leustettener Busch zu verhindern, wurde das Pilzesuchen bzw. -finden am Nachmittag zwischenzeitlich ganz untersagt.
In den Buchenwäldern waren Elfenbeinschnecklinge, Graugrüne Milchlinge und die giftigen Buchen-Speitäublinge allgegenwärtig. Gleich am Anfang fanden wir auch einige Exemplare des hübschen und recht seltenen Hasenröhrlings. Speisepilzsammler freuten sich über frische Zigeuner (Reifpilze), Ziegenlippen und Herbsttrompeten.

Direkt am Ufer stand eine Herde Haselmilchlinge bei ihrem namengebenden Mykorrhizabaum. Einiges Kopfzerbrechen beim Bestimmen bereitete ein gemeinerweise ziemlich ungezonter Blasser Zonenmilchling. Bei den Täublingen zeigte der Rotstielige Ledertäubling eindrucksvoll sein ganzes Farbenspektrum.

Gut vertreten waren auch die Ritterlinge. Der Schwefelritterling macht sich mit seinen lebhaft gefärbten Lamellen interessant, eine Begutachtung aus nächster Nähe endet jedoch in einer olfaktorischen Katastrophe. Unbedenklich in dieser Hinsicht sind der wunderschöne und sehr seltene Orangerote Ritterling und der Gelbgrüne Ritterling.

Den krönenden Abschluss bildete der Pilz des Jahres 2006: der Ästige Stachelbart, der an Buchentotholz vorkommt, aber ziemlich selten ist. Der gesellschaftstechnische Abschluss fand wie immer im Wirtshaus statt - nach über sieben Stunden Schwammerl-Overkill mehr als verdient!