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Vereinswanderung vom 19. August 2006, Westerham
Etwa 20 Teilnehmer trafen sich am Westerhamer Bahnhof bei schönstem Wetter zur Vereinswanderung in den abwechslungsreichen Mischwäldern nördlich der Mangfall zwischen Westerham und Altenburg. Dabei handelt es sich meist um sommertrockene Südhänge auf Kalkboden. Tatsächlich wirkte der Wald trotz der ergiebigen Regenfälle im August stellenweise wie ausgedörrt, was sich leider auch in der zum Teil recht spärlichen und zwergenwüchsigen Pilzflora manifestierte. Trotzdem hatten wir etliche schöne Funde und insgesamt an die 100 Arten.
Die Führung übernahm diesmal Robert Tardino mit russulaler Unterstützung durch Werner Jurkeit, der sich mit den Chamäleons des Waldes, den Täublingen nämlich, auskennt wie kaum ein Zweiter. Wichtigste Regel: Täublinge können alle Farben haben und sehen deswegen irgendwie alle gleich aus, Bestimmungsversuche sind also weitgehend zwecklos, bleibt nur: stundenlang Sporenornamente, Pileozystiden und Primordialhyphen (das sind kleine Monster in der Huthaut
) mikroskopieren, oder einfach Werner Jurkeit fragen
.
Recht häufig fanden wir zum Beispiel den hübschen Amethysttäubling (Russula amethystina), der allerdings weniger hübsch riecht, nämlich nach Apotheke, den Harten Zinnobertäubling (R. lepida) und den meistens recht kräftigen Rotstieligen Ledertäubling (R. olivacea). Logischerweise fanden wir auch jede Menge andere Schwammerln, sonst hätte der Tardino Robert ja gleich ins Wirtshaus fahren können. Gleich zu Anfang fanden wir zum Beispiel den sehr seltenen Nadelholzröhrling (Pulveroboletus liginicola), ein echt cooler Fund für die Röhrlingsfreunde
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Auch die Speisepilzsammler gingen diesmal nicht leer aus: Parasolpilze, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Goldröhrlinge und Steinis u.a. wanderten in die Körbe. Der Spitzgebuckelte Rauhkopf (Cortinarius rubellus) hat dort natürlich nichts verloren. Klein aber besonders hübsch ist der Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii). Auf Buchenholz erschienen die ersten Fruchkörper des Buchenschleimrüblings (Oudemansiella mucida). Immer wieder fanden wir auch den essbaren Mehlräsling (Clitopilus prunulus), den aber nur Kenner sammeln sollten, weil man ihn leicht mit giftigen weißen Trichterlingen verwechseln kann, solange seine Lamellen durch die Sporen noch nicht deutlich rosa gefärbt sind.
Eingekehrt sind wir diesmal im Wirthaus in Naring an der Leitzach. Man soll ja keine Schleichwerbung machen, aber eine Bratensulz haben dir dort - vom Feinsten!