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Fundliste folgt!
Vereinswanderung vom 27. August 2006, Oberschleißheim, Berglholz
Schwammerlexkursion: Dunkle Schauerwolken dräuen am Himmel, verlassen und verschlossen liegt das Wirtshaus im Forst, aus finstren Gebüschen leuchten Hexen- und Satanspilze heraus und schon nach wenigen Schritten werden die Suchtrupps vom jähen Auftauchen eines Stinkschirmlings zum Stehen gebracht. - - Das hört sich nicht gerade nach Steinpilz- und Reherlromantik an, die etwa 30 Teilnehmer der von Werner Edelmann geführten Wanderung wurden jedoch mit einem ganzen Reigen schöner Funde für ihr Kommen belohnt!
Im Berglholz gibt es einen kleinen Bachlauf, der von schönen Eichen gesäumt ist. So wachsen hier zum Beispiel auf engstem Raum der Gefleckthütige Röhrling (Boletus depilatus) und zwei seltene scharfe Milchlinge: der Blasse Zonenmilchling (Lactarius zonarius) und der sehr ähnliche Queradrige Milchling (L. acerrimus). Dazu gesellt sich auch noch der Rauchfarbene Milchling (L. azonites). Im südlicheren Waldteil stehen am Bach entlang auch viele Erlen, wo ganze Heerscharen von Erlenkremplingen (Paxillus rubicundulus) wuchsen.
Für die Speisepilzsammler gab es u.a. Unmengen von Netzstieligen Hexenröhrlingen (Boletus luridus), einige fette Büschel des Braunen Raslings (Lyophyllum decastes) und Stockschwämmchen. Weitere bemerkenswerte Funde: Der Satansröhrling (Boletus satanas), der Rotbraune Schleimschirmling (Limacella glioderma) und ein Rothütiger Filzröhrling, bei dem es sich entweder um den Blutroten Filzröhrling (Xerocomus rubellus) oder sogar um den erst kürzlich beschriebenen Ufer-Filzröhrling (X. ripariellus) handeln könnte. Mal sehen was unser vereinseigener Xerocomus-Experte Robert Tardino dazu sagt.
Die schönen Kiefernbestände im Berglholz bescherten uns einige Funde, nach denen man sich in den Fichtenwäldern zum Beispiel im Forstenrieder Park jahrelang vergeblich die Hacken ablaufen würde. Bei den Täublingen war es der Buckeltäubling (R. caerulea), bei den Röhrlingen der Ringlose Butterpilz (Suillus collinitus). Aus der Gruppe der Reizker (Milchlinge mit roter Milch) fanden wir sowohl den Edelreizker (Lactarius deliciosus) als auch den Weinroten Kiefernreizker (L. sanguifluus). Dazu gesellten sich die Krause Glucke (Sparassis crispa) und der Kupferrote Gelbfuß (Gomphidius rutilus).
Erwähnt seinen noch ein paar häufigere Pilze, die aber auch etwas zu bieten haben: Der Grüne Anistrichterling (Clitocybe odora) mit seinem intensiven Duft, der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata), dessen Zystiden an der Lamellenschneide irgendwie an Klobürsten erinnern und der Gefleckte Risspilz (Inocybe maculata), dem silbergraue Velumreste bisweilen ein Raubvogelgefieder auf den Hut zaubern.
Unsere Exkursion endete beinahe so wie sie begonnen hatte: mit einem Wirtshaus, in das man nicht hineinkommt. Aber eben nur beinahe, denn anstatt im sündteuren Schleißheimer Schlossgasthof ließen einige Teilnehmer die Wanderung im Mooshäusl ausklingen. Die Bratkartoffeln dort reichten bis Sendling, der Obazte gar bis Brasilien.