Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!
Vereinswanderung vom 3. September 2006, Maisinger Schlucht
Die von Peter Karasch geleitete Exkursion führte diesmal in einen wunderschönen Schluchtwald mit vorwiegendem Laubholzbestand, eingestreuten Fichten und jeder Menge Totholz. Die eingestreuten Fichten waren ein Segen für die mit Körben bewaffneten Pilzfreunde, sind sie doch der Mykorrhiza-Partner des Fichtenreizkers (Lactarius deterrimus), der sich - in der Pfanne scharf herausgebraten - als kulinarisches Gustostückerl erweist. Ein wegen seiner "furchterregend" violetten Farbe wenig gesammelter Speisepilz ist der Violette Rötelritterling (Lepista nuda), der normalerweise erst zum Ende der Pilzsaison erscheint, heuer aber ausgesprochen früh herauskommt.
Aber vor allem für die nicht nur an Speisepilzen interessierten Teilnehmer war die Maisinger Schlucht eine wahre Fundgrube. So stießen wir auf den Fleckenden Schmierschirmling (Chamaemyces fracidus), den man nun wahrlich nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Ebenfalls zu den Schirmlingsartigen gehören der oft in Massen auftretende giftige Spitzschuppige Stachelschirmling (Lepiota aspera) und der viel seltenere Kakaobraune Stachelschirmling (Lepiota calcicola), die beide gerne an nährstoffreichen Stellen wachsen.
Entlang
des Baches in der Schlucht liegt sehr viel Totholz herum, also geradezu ein Paradies für Holz besiedelnde Arten wie Dachpilze. Neben dem häufigen Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus) fanden wir auch den hübschen Gelbstieligen Dachpilz (Pluteus romellii) und den Düsteren Dachpilz (Pluteus luctuosus). Als absolute Rarität darf auch der Hainbuchen-Hautkopf (Cortinarius olivaceofuscus) gelten, den wir gut versteckt unter einem Strunk in der Nähe einer Hainbuche fanden.
Auch viele weniger verbreitete Helmlinge wachsen gerne in feuchten Schluchtwälder: so zum Beispiel der winzige Gallenhelmling (Mycena erubescens). Man muss sich schon wundern, dass so wenig Schwammerl so bitter schmecken kann. Ästhetisch äußerst wertvoll dagegen der Aprikosenfarbene Helmling (Mycena leptophylla), der uns hin und wieder aus dem Unterholz entgegenleuchtete.