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Pilzausstellung vom 15.-17. September 2006 im Botanischen Garten
Trotz der ziemlich trockenen Witterung kamen auch auf der heurigen Pilzausstellung wieder über 400 verschiedene Arten zusammen. Dies ist in erster Linie der zähen Ausdauer der Suchtrupps zu verdanken, die in den überwiegend krachtrockenen Wäldern noch die letzten feuchten Stellen mit frischen Pilzen aufspürten. In der Anlieferzone wurde eifrig sortiert und bestimmt, wenn nötig Fachliteratur gewälzt.
Dem gepflegten Chaos in unserer Schwammerlwerkstatt stand die penible Ordnung im Gewächshaus gegenüber, wo die Pilze nach Gruppen und Gattungen geordnet präsentiert wurden. Bei nahezu stündlichen und bisweilen stundenlangen Führungen durch die Ausstellung erfuhren die Besucher das Wichtigste über unsere heimischen Schwammerln, nicht nur, wie man es vermeiden kann, dass ein mit Weißen Knollenblätterpilzen verfeinertes Champignongericht zum letzten Abendmahl wird, sondern z.B. auch, wovon die Pilze selbst sich ernähren und dass viele von ihnen in Symbiose mit bestimmten Bäumen leben.
Zu den mykologischen Stars der Ausstellung zählte sicher die recht seltene Schleiereule (Cortinarius praestans), die zwei Suchtrupps unabhängig voneinander am selben Standort am Alpenrand aufstöberten. Unscheinbarer, aber nicht weniger interessant der Fälblingsähnliche Rötelritterling (Lepista martiorum), eine absolute Rarität.
Die alles überragende Sensation jedoch war der Fund des Blassen Samtfußröhrlings, übrigens der einzige Röhrling, der Lamellen hat. Um eine Neubeschreibung dieser bislang noch nie gefundenen Art werden wir wohl nicht herumkommen.
Aus vielen Regionen Bayerns wurden Pilze nach München gebracht, u.a. aus dem Bayerischen Wald, aus dem Werdenfelser Land, aus dem Tegernseer Land, dem Mangfalltal und natürlich hauptsächlich aus dem Münchner Umland.
Ein bisschen erledigt waren wir fast alle nach der Ausstellung, sei's vom frühen Aufstehen und durch die Wälder ziehen, sei's von den umtriebigen Aktivitäten bei der Ausstellung. Wie immer hatten wir jede Menge Spaß und die meisten von uns haben auch wieder viele neue Pilzarten kennengelernt.