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Vereinswanderung (MAMU) vom 11. November 2006, Deutensee
Der Deutensee liegt im Lechrain südlich von Schongau/Peiting. Wir haben diesmal den nordöstlichen Uferbereich des Sees erkundet, wo neben Erlenbrüchen und Kiefernmooren vor allem Fichten, Birken und Weiden das Waldbild prägen. Das Novemberwetter hat uns glücklicherweise von klirrenden Frösten und Schneefällen verschont, dafür fegte am Exkursionstag ein veritabler Sturm übers Land.
Zum Treffpunkt erschienen über 20 Teilnehmer mit einer aufgrund des weit westlich gelegenen Exkursionsgebiets deutlich verstärkten Schwabenfraktion.
Bei so günstiger Witterung ignorieren auch die Schwammerln das kalendarische Saisonende und wachsen munter weiter: Von kuhfladenbewohnenden Becherlingen bis hin zu olfaktorisch einschlägigen Heringstäublingen gab's ein breites Sortiment zu bestaunen.
Natürlich fanden wir auch recht triviale Arten wie den Ockertäubling, der ja im Oberbayerischen gemeinhin als Landplage verunglimpft, in besonders ärmlichen Regionen des Bayerischen Waldes dagegen als vorzüglicher Speisepilz geschätzt wird
. Darüber hinaus fielen uns aber auch etliche Raritäten in die Hände wie der Sternsporling (Hygroaster asterosporus), der Kupferrote Hautkopf (Cortinarius uliginosus) und der Moorschwefelkopf (Hypholoma subericaeum).
Es hat sich wieder mal gezeigt, dass es ein unkalkulierbares Risiko darstellt, sogenannte LBMs (little brown mushrooms), zu Deutsch KBMOs (kleine braune mykologische Objekte), zum Bestimmen mit nach Hause zu nehmen. Denn nicht selten geschieht es, dass man dieselben mühevoll seziert, stundenlang mikroskopiert und dann erst recht mit dem Ofenrohr ins Gebirge schaut, weil man das fertig beschriebene Schwammerl in der Literatur ums Verrecken nicht findet. Aber das macht nichts, sie sind trotzdem hübsch, die Erlenschnitzlinge und die Häublinge und die Faserlinge ...
Am frühen Nachmittag waren die Körbe und Taschen voll mit in Alu verpackten LBMs und KBMOs, in den Sturm mischte sich mehr und mehr Regen, und so war es ein naheliegender Entschluss, die Exkursion im nächsten Wirtshaus in Peiting fortzusetzen. Der Deutinger See hat sich jedenfalls für weitere Wanderungen empfohlen.